Die 2. Mannschaft musste sich dem OSC Rheinhausen II mit 3:5 geschlagen geben

Ein schwerer Stand von Beginn an

Der Tag begann alles andere als optimal: Kurzfristig mussten wir auf Semir Nurovic verzichten. An dieser Stelle nochmals gute und schnelle Genesung! Glücklicherweise sprang Cosmin Zamfirescu spontan ein, sodass wir doch vollständig antreten konnten. Unsere Gegner ließen allerdings keinen Zweifel an ihren Ambitionen und erschienen in Bestbesetzung – die ersten acht Bretter standen uns gegenüber. Bis auf mein eigenes Brett waren wir an allen Positionen deutlich schlechter in der DWZ, womit die Rollen klar verteilt waren: Wir gingen als Außenseiter in diesen Mannschaftskampf.

Frühe Rückschläge und solide Remisen

Den Anfang machte leider Cosmin Zamfirescu. Er kam bereits aus der Eröffnung unter Druck und fand nie richtig in die Partie. Sein rund 400 DWZ stärkerer Gegner nutzte dies konsequent aus und überspielte ihn – ein Ergebnis, das in dieser Konstellation durchaus passieren kann.

Meine eigene Partie verlief ebenfalls alles andere als souverän. Wie so oft entschied ich mich wieder für die Skandinavische Verteidigung und stand nach der Eröffnung recht gedrängt. Als ich nach rund zwei Stunden meinem Gegner ein Remis anbot, musste ich selbst ein wenig schmunzeln. Zu meiner Überraschung nahm er das Angebot an – offenbar wollte er kein unnötiges Risiko eingehen und seinen Angriff nicht überziehen.

Kurz darauf folgte das nächste Unentschieden durch Sebastian Faupel. In einer sehr geschlossenen Stellung neutralisierten sich beide Seiten weitgehend, niemand wollte das Zentrum ernsthaft öffnen. Angesichts eines DWZ-Unterschieds von über 200 Punkten war das Remis ein absolut respektables Ergebnis.

Niederlagen und ein sensationeller Sieg

Weniger glücklich verlief die Partie von Gerhard Lohmann. Er kam ordentlich aus der Eröffnung und erreichte eine ausgeglichene Mittelspielstellung. Doch die Springer seines Gegners wurden zunehmend aktiver. Nach einem größeren Abtausch verlor Gerhard erst die Kontrolle über die Stellung, dann auch mehrere Bauern – und schließlich die Partie.

Heinz Paradies nahm sich zu Beginn viel Zeit und spielte eine ruhige, bedächtige Partie. Als sich ein gegnerischer Angriff abzeichnete, entschied er sich für ein Damenopfer zum Gegenangriff, das objektiv nicht korrekt war. Doch sein Gegner spielte im Anschluss mehrfach ungenau, und Heinz bekam immer mehr Spaß daran, sämtliche Figuren in den Angriff zu werfen. Der Gegner fand weiterhin nicht die richtigen Verteidigungszüge – und so gelang Heinz ein völlig unerwarteter, sensationeller Sieg.

Hoffnung und Ernüchterung an den letzten Brettern

Zu diesem Zeitpunkt liefen noch die Partien von Waldemar Stetinger, Werner Müller und Walter Westermann. Für ein 4:4 hätten wir noch zwei Punkte benötigt – realistisch sah das allerdings nicht aus.

Waldemar spielte eine sehr ordentliche Eröffnung und stand gegen seinen etwa 200 DWZ stärkeren Gegner sogar leicht besser. Als ihm ein Remis angeboten wurde, waren die anderen beiden Partien jedoch bereits so weit fortgeschritten, dass ein Mannschaftssieg kaum noch möglich schien. Waldemar nahm daher das Unentschieden an.

Auch Walter Westermann kam gut aus der Eröffnung und zeigte gegen seinen ebenfalls deutlich stärkeren Gegner eine solide Leistung. Doch es kam zu einem Déjà-vu, das sich in dieser Saison bereits mehrfach wiederholt hatte: Am Ende standen wieder Dame und beide Türme auf dem Brett – die klassischen letzten Schwerfiguren. Leider tauschte Walter diese erneut zu früh ab, ohne seinen Angriff konsequent zu Ende zu spielen. Übrig blieb ein Turmendspiel mit jeweils sechs Bauern auf beiden Flügeln. Angesichts des Mannschaftsstandes musste Walter kein volles Risiko gehen und bot Remis an, das sein Gegner dankend annahm.

Als letzter kämpfte Werner Müller. Seine Eröffnung war ebenso kurios wie unterhaltsam: Beide Seiten griffen kompromisslos an, ohne den gegnerischen Angriff wirklich zu berücksichtigen. Leider kam Werner einen entscheidenden Zug zu spät, seine offene Verteidigung brach zusammen, und die Partie war nicht mehr zu retten.

Ausblick

Weiter geht es im Januar mit einem Heimspiel gegen den direkten Abstiegskonkurrenten aus Moers. Dort wird der DWZ-Unterschied kaum oder gar nicht ins Gewicht fallen – und genau deshalb dürfen wir uns berechtigte Hoffnungen auf den ersten Mannschaftssieg der Saison machen.

Ich wünsche allen eine frohe Weihnachtszeit und einen guten Start ins neue Jahr.