2. Mannschaft verliert 2,5 – 5,5 gegen SG Hünxe

Ein turbulenter Start in den Spieltag

Der Tag begann stressig. Nicht nur, dass wir im oberen Spielsaal aufbauen mussten – es fehlte zunächst der Figurenkoffer und anschließend auch noch die Uhren. Während wir hektisch nach Ersatz suchten, trafen unsere Gäste bereits eine halbe Stunde zu früh ein und fragten direkt nach Kaffee.

Die nächste Herausforderung ließ nicht lange auf sich warten: Die Kaffeemaschine war ausgelaufen und wollte partout nicht mehr funktionieren. Also schnell die Ersatzmaschine aus dem unteren Raum geholt – nur um festzustellen, dass der Kaffee ebenfalls aus war. Zum Glück fand sich noch eine angefangene Dose, sodass auch dieses Problem rechtzeitig gelöst wurde.

Etwas gestresst, aber vollzählig, konnten beide Mannschaften schließlich um 11 Uhr starten.


Außenseiterrolle und erste Partien

Wir gingen als Außenseiter in den Mannschaftskampf. Nur an einem Brett konnten wir eine leicht bessere DWZ vorweisen.

Ich selbst eröffnete den Punktestand mit einem Unentschieden. Wie so oft spielte ich Skandinavisch, kam etwas schlechter aus der Eröffnung und musste mich in einer passiven Stellung verteidigen. Mein Gegner fand jedoch keinen klaren Plan und bot in besserer Stellung remis an – ein Angebot, das ich nach kurzer Überlegung annahm.

Kurz darauf folgte das nächste Remis von Waldemar Stetinger. Er stand früh unter Druck, sein Gegner spielte offensiv und aktiv. Daher war das Remis-Angebot aus Waldemars Sicht durchaus nachvollziehbar. Im Nachhinein zeigte die Analyse allerdings, dass Waldemar gegen Ende sogar leicht besser stand und zwischendurch einen Bauern hätte gewinnen können – er hielt diesen jedoch für vergiftet. Der Gegner bestätigte später, dass der Bauer schlicht eingestellt war.

Auch Manfred Kubiak trug ein solides Unentschieden bei. Seine Partie blieb von Beginn an ausgeglichen – ein gerechtes Ergebnis.

Gerhard Lohmann spielte recht zügig, um seine Konzentration aufrechtzuerhalten. Er erwischte einen guten Start, stand aber leicht unter Druck. Da sein Gegner keinen klaren Gewinnweg fand, nahm er Gerhards Remisangebot an.

Nach rund drei Stunden stand es somit 2:2.


Der Kampf kippt

Ein Blick auf die verbliebenen Partien ließ zunächst auf einen knappen Mannschaftssieg hoffen. Doch Werner Müller geriet früh in Bedrängnis. Mit Materialnachteil und defensiver Stellung verteidigte er sich zäh, musste sich am Ende aber dem zunehmenden Druck geschlagen geben.

Semir Nurovic hatte sich eine Eröffnung ausgesucht, die er nach eigener Aussage bei Magnus Carlsen gesehen hatte. Die ersten Züge liefen vielversprechend, doch dann fehlten ihm die Ideen, und er geriet zunehmend in eine passive Stellung. Sein Gegner startete einen starken Angriff, überzog diesen jedoch etwas, wodurch Semir plötzlich Gewinnchancen erhielt. Leider fand er in der Zeitnotphase nicht den besten Zug – ein Fehlgriff, der zum Damenverlust und schließlich zur Aufgabe führte.


Spannung bis zum Schluss

Mit den verbleibenden Partien von Walter Westermann und Sebastian Faupel blieb die Hoffnung auf ein Mannschaftsremis bestehen.

Walter spielte eine sehr ungewöhnliche Partie: Er hatte mehrere isolierte Bauern und sogar einen Dreifachbauern auf dem Brett – ein seltener Anblick! (Heißt das wirklich so? Gibt es nach dem Doppelbauer tatsächlich auch einen Dreifach- oder gar Vierfachbauern?)

Trotz dieser ungewöhnlichen Struktur startete Walter einen mutigen Angriff mit Dame und beiden Türmen. Der Gegner verteidigte sich zäh, doch Walters Druck blieb bestehen. Leider entschied er sich an einer kritischen Stelle für den Tausch seiner beiden Türme gegen die gegnerische Dame – eine falsche Einschätzung, die letztlich nur zu einem Unentschieden führte.

Sebastian Faupel hatte an diesem Tag das meiste Pech. Er stand zunächst unter Druck, verteidigte sich aber sehr umsichtig. Als sein Gegner zu stark angriff, drehte sich die Partie, und Sebastian hatte plötzlich beide Läufer und einen Springer gegen den gegnerischen Turm. In der Annahme, der Turm könne seine Bauern abräumen, opferte Sebastian einen Springer und hielt die Stellung remis. Doch sein Gegner blieb hartnäckig, und nach einem unglücklichen Läuferverlust musste Sebastian schließlich aufgeben.


Ausblick

Trotz der Niederlage war der Einsatz der gesamten Mannschaft vorbildlich. Jeder kämpfte bis zum Schluss, und einige Partien hätten durchaus auch anders ausgehen können.

Unser nächster Mannschaftskampf findet Ende November an der holländischen Grenze in Geldern statt. Dort wollen wir uns endlich mit dem ersten Mannschaftssieg der Saison belohnen.