Jetzt komme ich erst dazu, einen Bericht zu schreiben, ich musste das auch erstmal verarbeiten, denn der Kampf wogte hin- und her und endete – obwohl wir einem Auswärtssieg sehr nahe waren – mit einem leistungsgerechten 4:4. Damit verteidigen wir zunächst den 2. Tabellenplatz und bleiben ungeschlagen.
Die Gastgeber vom DSV spielen in einem Haus der Caritas in Düsseldorf – Oberkassel, der Schäälsick von Düsseldorf, Neuss zugewandt. Da das Haus erst um 10 Uhr öffnet, finden dort alle Heimpiele erst um 10:30 Uhr statt. Das hatte ich nicht beachtet. Die Mitteilung kam vor der Saison. Aber nicht schlimm, lieber zu früh als zu spät.
Bei uns fehlte Patrick Schäfer aus der Stammformation, die sich herauskristallisiert hat. Ich sprang zum zweitenmal ein. Bei Düsseldorf fehlte Brett 1 und die Gastgeber spielten mit 3 Ersatzspielern von der 2. Mannschaft. (2 x 1800 und mein Gegner 1750)
Unspektakulär war meine Partie, ein Philidor Endspiel, in dem es darum ging, Remis zu halten. Dennis stand nebenan in der Eröffnung schlechter, konnte aber dennoch im Mittelspiel öffnen und in Vorteil gelangen, den er sicher in einen Sieg verwandelte – es stand 0:1.
Dabei blieb es länger, erst gegen 13 Uhr gelang mir das Remis am 8. Brett. Als Osman nach gedrückter Stellung und einem Fehler verlor, stand es 1,5:1,5.
Sascha, Matthias und Sebastian standen besser, Felix trotz Materialvorteil gegen die junge Alicia Kowalskiy sehr schlecht, dem Verlust nahe. Michels Position war komplett umklar.
Matthias hatte nach Engine Vorteil -4,4, konnte das aber nicht umsetzen, er lehnte zwar ein Remis ab. Nach einigen Täuschen kam es dennoch zum Remis.
Sebastian hatte seine bessere Stellung leider hergegeben und geriet in eine Verluststellung, 3:2 für Düsseldorf.
Michel hatte einen Freibauern bis nach e7 gebracht, da Schwarz Gegenchancen kreierte, stand das Spiel auf Messers Schneide, dann sogar mit -3 auf Verlust, ehe Schwarz seine Dame zu weit vom Umwandlungsfeld entfernte. Nach einem weiteren Fehler entschied eine Doppeldrohung Dxf7 + oder e8D + , nachdem das Feld e8 zuvor 4x von Schwarz überdeckt war. Es stand also 3:3.
Ein Ausgang mit 4:4 schien wahrscheinlich, weil Sascha auf ein Tor spielte und Felix nach wie vor schlecht stand. Dann gerieten beide Partien in die Zeitnotphase nach 40 Zügen. Kowalskiy kam nicht damit zurecht und stellte in 2 Zügen hintereinander 2x Material ein. Sie vergab ihren Sieg – Felix schafft das umjubelte 3:4 für Wermelskirchen.
Nun sah es sehr nach einem Auswärtssieg aus, denn Sascha hatte ein Spiel auf zwei Ergebnisse. Aber gegen 17 Uhr kam dann die abschließende Zeitnotphase, in der jeder Zug in 30 Sekunden gemacht werden muss. Der Gegner konnte aufgrund des Spielstandes nur auf Sieg spielen, trotz geringer Chancen.
Nachdem Sascha seinen Gegner Frank Ackermann über 70 Züge lang dominiert hatte, zeigte Schach seine brutale Seite. In Zeitnotpanik, die überlegene Partie noch zu verlieren, verlor Sascha den Faden, die Stellung öffnete sich und er hatte nur noch 2 Minuten. Am Ende unterlag er leider, damit waren alle Partien irgendwie gekippt, außer meinem langweiligen Remis, mit dem ich aber wegen einer ausgiebigen Samstagsparty sehr zufrieden war.
Alle Mannschaftskollegen sprechen Sascha ihren Trost aus. Das war wirklich am Ende kein guter Tag für ihn. Am 23.2. haben wir ein Heimspiel gegen Nettetal. Das wird wieder genauso spannend, oder nicht?