Die Vorzeichen vor dem heutigen Duell waren eindeutig: Wir kämpfen gegen den Abstieg, während Hünxe mit einer makellosen Bilanz von 4 Siegen aus 4 Spieltagen um den Aufstieg kämpft. Schon der Blick auf den Spielberichtsbogen bestätigte die Ausgangslage – an jedem Brett waren wir laut DWZ unterlegen, und im Vergleich der Elo-Zahlen war die Differenz an einigen Brettern sogar noch deutlicher.
Bevor ich auf die einzelnen Partien eingehe, möchte ich jedoch besonders den Teamgeist hervorheben. Auch wenn nur 8 Spieler aktiv antreten können, waren mit Sebastian, Heinz und Cosmin weitere Mitglieder der Mannschaft vor Ort und unterstützten uns moralisch. Ein besonderer Dank geht an Sebastian, der freiwillig pausierte, jedoch als Erster vor Ort war, den Aufbau übernahm und uns auch nach dem Wettkampf tatkräftig unterstützte.
Wie die Überschrift schon verrät, konnten wir das Duell heute für uns entscheiden – und das sogar ohne eine einzige Niederlage. Uwe Scheunemann brachte uns mit einem frühen Sieg in Führung. Uwe kam gut aus der Eröffnung und die Partie war zunächst ausgeglichen. Dann übersah der Gegner ein Schach, was ihm den Turm kostete. Obwohl der Gegner mit einer Elo von 1870 nicht aufgab, musste Uwe seine Überlegenheit mit dem Mehrturm souverän ausspielen und sicherte den ersten Punkt.
Die Partien von Andre Dudek und Werner Müller verliefen ähnlich: Beide kamen solide aus der Eröffnung, spielten dann ausgeglichen weiter und beendeten ihre Partien mit Remis.
Walter Westermann feierte seinen zweiten Saisonsieg. In seiner vierten Partie für seinen neuen Verein traf er auf einen Gegner mit über 1900 Elo, der unorthodox spielte. Walter nutzte die Schwächen seines Gegners und führte einen erfolgreichen Angriff auf dem Damenflügel, der schließlich zur Aufgabe seines Gegners führte.
Ich selbst wählte heute eine Eröffnung, die ich normalerweise nicht spiele – nur, um einem Skandinavisch zu entkommen. Mein Gegner kannte diese Eröffnung gut und ich geriet schnell in eine schlechtere Position. Doch als er sich entschied, auf der falschen Seite anzugreifen, konnte ich das Gleichgewicht wiederherstellen. Später übertrieb er den Angriff und ich fand einen wegweisenden Damenopferzug, der zum Sieg führte.
Waldemar Stetinger sorgte für eine weitere Überraschung. Obwohl er in der Eröffnung schnell schlechter stand, fand er eine brillante Kombination aus Läufer- und Turmangriff. Durch einen unvorsichtigen Zug des Gegners gewann Waldemar eine Qualität und setzte seine Partie mit präzisen Zügen fort, bis sein Gegner kurz vor dem Matt aufgab.
Manfred Kubiak hatte leider einen holprigen Start und stand früh unter Druck. Doch der Gegner setzte den Angriff nicht konsequent fort, tauschte Figuren und ermöglichte Manfred den Ausgleich. Im weiteren Verlauf hatte Manfred leichte Vorteile, doch die Stellung verflachte und die Partie endete remis.
Andreas Mischke spielte die längste Partie des Tages. In seiner ersten Saisonpartie kämpfte er sich mit einer soliden Eröffnung in eine vorteilhafte Stellung. Durch gezielten Materialabtausch brachte er sich in eine ausgezeichnete Position mit zwei Läufern und einem Springer gegen die Dame des Gegners. Auch wenn der Gegner versuchte, sich durch Schachs in ein Dauerschach zu retten, spielte Andreas mit großer Konzentration und sicherte sich nach mehreren Bauerngewinnen schließlich den Sieg, als der Gegner einer Umwandlung in eine Dame nicht mehr entkommen konnte.
Dieser Sieg war ein riesiger Schritt in Richtung Klassenerhalt. Das Sprichwort besagt, dass der nächste Gegner immer der schwerste ist. Für uns bedeutet dies, dass wir am 9. Februar gegen den nächsten Aufstiegsaspiranten, den Düsseldorfer SK, antreten müssen.