Viertelfinale im Bezirks-Viererpokal gegen die SG Solingen 2

Nach einem Freilos in der 1. Runde im Viererpokal, ging es in der 2.Runde gegen niemand geringeren als die SG Solingen 2, deren Stamm- und Ersatzspieler sich aus allerlei Meistern zusammensetzen. Diese traten zwar nicht gegen uns an – sondern Ersatzspieler aus den unteren Mannschaften, dennoch sollte es aus Prestige-Gründen erwähnt werden.
Nichtsdestotrotz waren unsere 4 russisch-sprachigen Rivalen uns in der Spielstärke immer noch an jedem Brett von der Wertungszahl überlegen.
Sascha Mohaupt der für das 1.Brett vorgesehen war, fiel krankheitsbedingt leider aus – und so waren wir froh, dass Michel Charbonnier Schürmann kurzfristig einspringen konnte, obwohl er um 13:30Uhr zu einem Pflichttermin musste und die Partie dementsprechend kurzweilig designen musste.
Michel´s Partie sah bis etwa zum 30.Zug kompliziert aber ausgeglichen aus und nahm dann aus mir unbekannten Gründen ein abruptes Ende, was entweder an den 400 Punkten Unterschied oder an präzisem Terminmanagement gelegen haben könnte. Jedenfalls großen Dank an Michel das er so kurzfristig aus Düsseldorf anreisen konnte!
Als nächstes wurde meine Partie entschieden. Ich hatte schwarz in einer Englischen Partie und nach beiderseitiger Eröffnungsfehlbehandlung konnte ich dem König das Rochaderecht entziehen und in der Mitte festsetzen. Ab dem Punkt, sahen wir beide eigentlich schwarz klar im Vorteil und ich konnte die Partie nach dem 26.Zug gewinnen.
Die Computeranalyse im heimischen Labor sah jedoch weiß die meiste Zeit im Vorteil. Überraschend das 2 so große Profis sich so verschätzen können mit der Stellungsbewertung.
Sebastian Faupel sah sich mit den weißen Steinen einem sehr jungen ukrainischen Spieler gegenüber, dessen Wertungszahl höchstwahrscheinlich nicht mit seiner Spielstärke mitziehen konnte. Keine beneidenswerte Aufgabe.
Die Zeiten auf der Uhr sprachen Bände. 1 Minute 30sek. kurz vor dem 40.Zug bei Sebastian und über 1 Stunde 30 Minuten bei seinem Gegner (und damit mehr als vor der Partie, wegen 30sek. Inkrement pro Zug).
Sebastian stand jedoch die gesamte Partie über klar im Vorteil (so etwa +5) und stellte leider etwa im 50.Zug einzügig die Dame ein, in einem Endspiel mit 2 Türmen gegen Läufer und Dame.
Semir Nurovic konnte gegen seinen 300 Punkte stärkeren Gegner auf positive Erinnerungen im blitzen zurückblicken, in der sein Gegner in komplizierter Stellung die Zeit überschritt. So sah dann auch sein Plan für diese Partie aus und
die Rechnung ging überraschenderweise auch exakt so auf. Der Gegner stand im 36.Zug – in grob gesehen, ausgeglichener Stellung – in einem Wald voller Variantenbäume, überzog seine Uhr und bemerkte es nicht einmal. Nach Hinweis von Semir, dass ein Fähnchen auf des Gegners-Uhr sichtbar war, wurde konsultiert – und Semir bekam den Sieg zugesprochen.
Es stand also 2:2. Bei einem Gleichstand entscheidet im Viererpokal die Berliner Wertung. Diese berechnet sich aus 1 Punkt für den Sieger aus Brett 4, 2 Punkte für Brett 3, 3 Punkte für Brett 2 und 4 Punkte für Brett 1. Da wir Brett 2 und 3 gewonnen und 1 und 4 verloren hatten, stand es nun also 5:5 nach Berliner Wertung.
Ein Stichkampf im blitzen 5+0, musste also den Einzug in das Halbfinale entscheiden. Da Michel uns fehlte, lagen wir hier bereits einen Punkt zurück und unterlagen mit 3,5 zu 0,5 letztendlich zu deutlich, da wir sehr viel riskieren mussten. Danke für alle an die Beteiligung, es hat Spaß gemacht.